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13.10.2017 Kategorie: Pressestelle

Reformationstag gesetzlich schützen

Landesbischof Meyns betont "tiefgreifende Wirkungen" der Reformation

Hannover/Braunschweig (epd). Evangelische Kirchenvertreter in Niedersachsen sprechen sich für einen dauerhaften Feiertag am Reformationstag (31. Oktober) aus. "Den Reformationstag in Niedersachsen als gesetzlich geschützten Feiertag zu verankern, halte ich für eine sinnvolle und gut zu begründende Idee", sagte der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns auf epd-Anfrage. Er befürwortete damit einen Vorschlag von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Die Reformation habe nicht nur die Kirche, sondern die Gesellschaft insgesamt verändert, unterstrich Meyns. "Das diesjährige Reformationsjubiläum hat uns vor Augen geführt, dass die Ereignisse vor 500 Jahren tiefgreifende Wirkungen hatten." Die Reformation habe sich im Bildungs- und Sozialwesen ausgewirkt. "Die Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache ist in ihren kulturellen Wirkungen kaum zu überschätzen." Der Reformationstag erinnert an die Veröffentlichung der 95 Thesen gegen Missstände in der Kirche durch Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517. Wegen des 500. Reformationsjubiläums ist er in diesem Jahr arbeitsfrei. Zuletzt hatte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sich für einen dauerhaften Feiertag ausgesprochen, der als "Tag des Brückenschlags zwischen den Religionen" begangen werden könne. Schon im März hatte die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen die Debatte um einen zusätzlichen Feiertag begrüßt. "Damit zeigen die Verfechter dieses Vorschlags, dass ein Tag des gemeinsamen Nachdenkens über gesellschaftlich relevante Themen wichtiger ist als der ökonomische Ertrag eines Tages", hieß es. Aus Sicht der Evangelisch-reformierten Kirche eignet sich der Reformationstag besonders für einen solchen gemeinsamen Tag des Innehaltens. Die Reformation stehe für ein Nachdenken über bestehende Strukturen und einen Neubeginn, sagte der Vizepräsident der Reformierten, Helge Johr, in Leer. "Unter diesem Blickwinkel kann der Reformationstag unseres Erachtens auch Bedeutung für andere Konfessionen, andere Religionen und nicht-religiöse Menschen haben."

Die Reformation: ein Ereignis mit breiten gesellschaftlichen Folgen.