Goslar/Braunschweig (epd). Das Kirchenparlament der braunschweigischen Landeskirche hat einstimmig einen Haushaltsplan für die nächsten zwei Jahre in Höhe von je 95 Millionen Euro beschlossen. Die Landeskirche rechnet im Jahr 2017 und 2018 mit Kirchensteuer-Einnahmen von jeweils 78 Millionen Euro, sagte Oberlandeskirchenrat Jörg Mayer am 25. November vor dem in Goslar tagenden Kirchenparlament. Damit seien die Einnahmen im Vergleich zu den Vorjahren nur geringfügig gesunken. Der demografische Wandel und die Krise beim Autobauer Volkswagen (VW) könnten sich künftig negativ auf die kirchlichen Steuereinnahmen auswirken.
Der Automobil-Konzern hatte kürzlich bekanntgegeben, in den kommenden zehn Jahren 23.000 Stellen in Deutschland zu streichen. "Für uns als VW-Kernland ist das schlecht", sagte Mayer. Wie sich derartige regionalwirtschaftliche Entwicklungen bei den Kirchen-Steuereinnahmen bemerkbar machten, sei bisher nicht zu beziffern.
Mit jeweils 43 Millionen Euro fließe fast die Hälfte des kirchlichen Haushalts in den kommenden zwei Jahren in die Personalkosten, hieß es. Rund 3,4 Millionen Euro gingen jährlich an die Kindertagesstätten. Ein Höhepunkt der beiden Haushaltsjahre sei das bevorstehende Reformationsjubiläum 2017, das mit vielen eigenen Aktivitäten gestaltet werde, betonte der kirchliche Finanzchef. Im Jahr 2018 feiert die Landeskirche außerdem mit zwei Großveranstaltungen ihr 450-jähriges Bestehen.
Die Landessynode will zudem bei ihrer Tagung im November 2017 darüber entscheiden, ob das Theologische Zentrum in Braunschweig zu einem Bildungs- und Tagungszentrum ausgebaut werden soll. Die Kirchenparlamentarier stimmten nach intensiver Debatte mehrheitlich dafür, zunächst unter Vorbehalt für die kommenden zwei Haushaltsjahre rund 5,2 Millionen Euro zurückzustellen. Ein Architektenbüro hatte für die Einrichtung in der Braunschweiger Innenstadt einen Entwurf mit vier Modulen erstellt.