Braunschweig (epd). Mit einer Lichtinstallation der besonderen Art gehen die Feiern zum 800-jährigen Bestehen der Klosterkirche Riddagshausen in Braunschweig zu Ende. Bis zum 24. November leuchtet ein grüner Laserstrahl aus dem Kirchturm über die Stadt, sagte Pfarrer Bernhard Knoblauch. Bei gutem Wetter sei das Licht am Nachthimmel zehn Kilometer weit zu sehen.
Ziel sei es, die Kirche sichtbar zu machen, sagte Knoblauch. Wie ein Leuchtturm an der Küste solle sie Orientierung in der Dunkelheit und in schwierigem Gelände geben. Die Kunstaktion hatte für Aufsehen in Braunschweig gesorgt. Die Polizei hatte mehrere Anrufe verwunderter Bürger erhalten. Auch in den sozialen Medien rätselten die Braunschweiger über das sonderbare Licht. Er selber habe bislang nur positive Reaktionen auf das Projekt erhalten, erläuterte der Pfarrer.
Der Strahl sei täglich von 17 Uhr bis Mitternacht zu sehen, sagte Knoblauch. Dabei bewege er sich langsam im Kreis - und zwar genau 800 Mal bis zum Abschlusskonzert am 24. November. Dann spielt der Musiker Jürgen Osterloh unter dem Titel "The Riddagshausen Concert II - Lighthouse" gemeinsam mit anderen Musikern ein besonderes Konzert, das wegen der ungewöhnlichen Akustik eigens für die Klosterkirche komponiert wurde. Der Kirchenraum soll mit 13 Sekunden den längsten Nachhall aller Kirchen in Norddeutschland haben.
Das Kloster Riddagshausen ist eine ehemalige Zisterzienser-Abtei, die bereits im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Die später erbaute Kirche wurde im Jahr 1275 geweiht. Das Kloster beherbergte ab 1690 unter anderem das erste Predigerseminar in Deutschland. Während der Säkularisierung unter der napoleonischen Besatzung wurde das Predigerseminar 1809 geschlossen.