Goslar (epd). Die Diakonischen Beratungsdienste in Goslar mit insgesamt 71 Mitarbeitenden haben Insolvenz angemeldet. Derzeit befinde man sich unter Federführung der vorläufigen Insolvenzverwalterin mitten in der Analyse-Phase, sagte Geschäftsführer Stefan Voigt am 15. September dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Neue Erkenntnisse und vor allem die ausstehenden Gehälter und Sozialversicherungsabgaben haben mich dazu bewogen, den Antrag zu stellen." Voigt hatte die Stelle erst im Juli übernommen.
Welche Maßnahmen künftig getroffen würden, zeige sich erst in dem ab November beginnenden Insolvenzverfahren, sagte Voigt. Zu erkennen seien aber Tendenzen, das Geschäft in veränderter Form fortzuführen. "Es geht nicht darum, alles abzuwickeln."
Zu den 1981 gegründeten Beratungsdiensten zählen unter anderem eine Erziehungs-, Ehe-, und Lebensberatung, zahlreiche Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe, eine Jugendwerkstatt, ein Integrationsfachdienst und ein Werkhof mit einer Tischlerei, einem Malerfachbetrieb und einem Fahrradgeschäft. Rund 200 Klienten besuchen die Einrichtungen derzeit. Die gemeinnützige GmbH ist Mitglied im Diakonischen Werk in Niedersachsen.
Die Mitarbeiter bekommen bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens im November ihr Gehalt über Insolvenzausfallgeld, sagte Voigt. "Wir haben weiterhin Klienten, die betreut werden müssen." Die Mitarbeiter seien hoch motiviert bei der Arbeit, das sei angesichts der aktuellen Situation "bemerkenswert".